Hallo, ich bin Thomas!

Nach über 150 Überfahrten zwischen Barcelona und Mallorca und unzähligen Erkundungstouren über die Insel möchte ich Ihnen heute die Orte vorstellen, die Elena, Lisa und mich immer wieder verzaubern. Mallorca ist so viel mehr als Strand und Sangria - es ist eine Insel voller Geschichte, versteckter Schätze und authentischer Momente.

Elena, meine Frau, ist in Sóller geboren und kennt jeden Winkel ihrer Heimatinsel. Lisa, unsere Tochter, entdeckt gerade als Studentin in Barcelona die Insel mit den Augen der jungen Generation neu. Gemeinsam zeigen wir Ihnen die Städte und Dörfer, die das wahre Herz Mallorcas ausmachen.

Die Bergdörfer der Serra de Tramuntana

Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Besuch in der Tramuntana. Es war 2001, und Elena führte mich durch die engen Gassen von Fornalutx. "Das ist das echte Mallorca", sagte sie damals. Und sie hatte recht - diese Bergdörfer haben eine Magie, die einen nie wieder loslässt.

Sóller - Das Tal der Orangen

Sóller ist nicht nur Elenas Heimatstadt, sondern auch eines der faszinierendsten Städtchen Mallorcas. Umgeben von Orangenhainen und Bergen, hat sich Sóller seinen authentischen Charakter bewahrt. Die historische Holzeisenbahn von Palma (seit 1912) und die nostalgische Straßenbahn zum Hafen Port de Sóller machen schon die Anreise zum Erlebnis.

Elena erzählt: "Als Kind bin ich jeden Samstag mit meiner Großmutter zum Markt auf der Plaça Constitució gegangen. Die besten Orangen gibt es noch immer bei Miquel - sein Stand ist links neben der Kirche. Und das Orangeneis bei Sa Fàbrica de Gelats ist ein Muss! Die Rezeptur stammt noch von meinem Urgroßvater."
Orangental Historische Eisenbahn Jugendstilarchitektur Wochenmarkt Port de Sóller

Valldemossa - Wo Chopin die Liebe fand

Valldemossa ist wohl das meistfotografierte Dorf Mallorcas - und das zu Recht! Die gepflasterten Gassen, die blumengeschmückten Häuser und das berühmte Kartäuserkloster, wo Frédéric Chopin und George Sand den Winter 1838/39 verbrachten, machen es zu einem magischen Ort.

Was viele nicht wissen: Valldemossa ist auch berühmt für seine Coca de Patata, ein süßes Kartoffelgebäck. Am besten schmeckt es bei Ca'n Molinas, wo es noch nach traditionellem Rezept gebacken wird.

Thomas empfiehlt: "Besuchen Sie Valldemossa früh morgens oder am späten Nachmittag. Dann haben Sie die Gassen fast für sich allein, und das Licht ist perfekt für Fotos. Der Parkplatz am Ortseingang kostet 4€, aber es lohnt sich!"
Kartäuserkloster Chopin-Museum Coca de Patata Kunstgalerien Aussichtspunkte

Fornalutx - Das schönste Dorf Spaniens

Fornalutx wurde mehrfach zum schönsten Dorf Spaniens gewählt - und wenn Sie einmal dort waren, verstehen Sie warum. Die steilen, mit Orangen- und Zitronenbäumen gesäumten Gassen, die traditionellen Steinhäuser und die spektakuläre Lage machen es zu einem Juwel.

Lisa schwärmt: "Fornalutx ist mein absoluter Instagram-Favorit! Am Plaça d'Espanya gibt es das süßeste Café - Sa Plaça. Die hausgemachte Orangenmarmelade auf frischem Pa amb oli ist der Hammer. Und der Ausblick von der Terrasse... unbezahlbar!"

Ein Geheimtipp: Der Wanderweg von Fornalutx nach Biniaraix führt durch alte Olivenhaine und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Tal. Die etwa zweistündige Wanderung ist auch für Anfänger machbar.

Deià - Das Künstlerdorf am Meer

Deià hat schon immer Künstler und Schriftsteller angezogen. Robert Graves lebte hier bis zu seinem Tod 1985, und sein Haus ist heute ein Museum. Das Dorf klebt förmlich am Berghang, mit terrassenförmig angelegten Häusern, die spektakuläre Ausblicke auf das Meer bieten.

Die kleine Bucht Cala Deià ist ein verstecktes Paradies - aber Vorsicht, der Abstieg dauert etwa 30 Minuten und ist steil! Unten angekommen, erwartet Sie kristallklares Wasser und zwei kleine Restaurants direkt am Meer.

Robert Graves Museum Cala Deià Kunstgalerien Terrassengärten

Die lebendigen Städte Mallorcas

Palma - Die Hauptstadt mit tausend Gesichtern

Palma ist so viel mehr als nur die Kathedrale und der Ballermann. Die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, versteckten Innenhöfen (Patios) und hippen Vierteln wie Santa Catalina ist eine Entdeckungsreise wert.

Elena verrät: "Mein Lieblingsviertel ist Sa Gerreria. Hier findest du kleine Designerläden, gemütliche Cafés und die besten Tapas der Stadt. Im Ombu gibt es die kreativsten vegetarischen Gerichte, und die Vermutería La Rosa hat über 30 verschiedene Wermut-Sorten!"

Ein absolutes Muss ist der Mercat de l'Olivar - Palmas authentischster Markt. Hier kaufen die Einheimischen ein, und in der Markthalle gibt es kleine Bars, wo man die frischesten Meeresfrüchte probieren kann.

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Castell de Bellver

Kreisrunde Festung mit 360°-Blick

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Es Baluard

Museum für moderne Kunst

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Santa Catalina

Szeneviertel mit Top-Restaurants

Alcúdia - Geschichte trifft Strand

Alcúdia vereint alles: eine komplett erhaltene mittelalterliche Altstadt, römische Ruinen, einen der längsten Sandstrände Mallorcas und einen modernen Yachthafen. Die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert kann man komplett umrunden - der Spaziergang dauert etwa 30 Minuten.

Bei unserem letzten Besuch in Alcúdia hatte Lisa eine brillante Idee: "Papa, lass uns auf die Stadtmauer klettern und den Sonnenuntergang anschauen!" Gesagt, getan. Der Blick über die Bucht von Pollença bei untergehender Sonne war unbeschreiblich. Seitdem ist es unser Familienritual bei jedem Alcúdia-Besuch.

Der Markt findet dienstags und sonntags statt - der Sonntagsmarkt ist größer und touristischer, aber beide sind einen Besuch wert. Tipp: Parken Sie außerhalb der Stadtmauern und gehen Sie zu Fuß hinein.

Die authentischen Dörfer im Inselinneren

Sineu - Das Herz Mallorcas

Sineu liegt genau in der Mitte Mallorcas und war einst Königsresidenz. Der Mittwochsmarkt ist der älteste und authentischste der Insel - hier wird seit dem Mittelalter gehandelt. Es ist der einzige Markt Mallorcas, wo noch lebende Tiere verkauft werden.

Thomas erzählt: "Der Markt in Sineu ist ein Erlebnis! Früh morgens treffen sich die Bauern in den Bars rund um den Marktplatz. Bestellen Sie einen Café con leche und ein Pa amb oli - authentischer geht's nicht. Im Celler de Ca'n Font gibt es das beste Spanferkel der Insel!"

Santanyí - Kunst und Tradition

Santanyí im Südosten hat sich zu einem Künstlermagnet entwickelt, ohne seinen mallorquinischen Charme zu verlieren. Der goldene Sandstein, aus dem die meisten Häuser gebaut sind, verleiht dem Ort ein warmes Leuchten, besonders in der Abendsonne.

Elena empfiehlt: "Der Samstagsmarkt in Santanyí ist mein Favorit für Kunsthandwerk. Hier findest du noch echte mallorquinische Keramik und handgefertigten Schmuck. Das Café Sa Botiga in der Carrer Major serviert den besten Mandelkuchen - das Rezept ist ein streng gehütetes Familiengeheimnis!"

Von Santanyí aus erreicht man schnell einige der schönsten Buchten Mallorcas: Cala Santanyí, Cala Llombards und die berühmte Cala Mondragó im Naturpark.

Die charmanten Küstenstädte

Pollença - Tradition und Kultur

Pollença ist für mich eines der kulturell reichsten Städtchen Mallorcas. Der Kalvarienberg mit seinen 365 Stufen (eine für jeden Tag des Jahres) bietet einen spektakulären Blick über die Umgebung. Jeden Sonntag findet auf der Plaça Major ein kleiner, aber feiner Markt statt.

Lisa's Geheimtipp: "Im Sommer findet im Kloster Santo Domingo das Festival de Pollença statt - klassische Musik unter Sternenhimmel! Ich war letztes Jahr bei einem Klavierkonzert, und die Atmosphäre war magisch. Tickets gibt's online, aber schnell sein - die guten Plätze sind schnell weg!"

Der nahegelegene Port de Pollença ist komplett anders - ein entspannter Badeort mit einer kilometerlangen Strandpromenade, perfekt für Familien.

Porto Cristo - Höhlen und Hafen

Porto Cristo ist vor allem für die nahegelegenen Drachenhöhlen (Coves del Drac) bekannt, aber der Ort selbst hat viel mehr zu bieten. Der natürliche Hafen, die Altstadt und die entspannte Atmosphäre machen ihn zu einem perfekten Tagesausflugsziel.

Am Hafen reihen sich Restaurants aneinander - für frischen Fisch empfehle ich das Sa Pedra. Die Paella ist legendär, aber reservieren Sie unbedingt vorher!

Unsere Insider-Tipps für alle Orte

Beste Besuchszeiten

  • Früh morgens (8-10 Uhr): Die Dörfer erwachen, perfektes Licht, wenig Touristen
  • Siesta (14-17 Uhr): Viele Geschäfte geschlossen, aber ruhige Atmosphäre
  • Abends (ab 19 Uhr): Locals kommen raus, Restaurants öffnen, goldenes Licht

Parken & Anreise

  • Bergdörfer: Parken Sie am Ortseingang und gehen Sie zu Fuß
  • Markttage: Extra früh kommen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen
  • Mietwagen: Kleinwagen sind in engen Gassen von Vorteil
Familie Bergmann rät: "Nehmen Sie sich Zeit! Mallorcas Städte und Dörfer wollen entdeckt werden. Setzen Sie sich in ein Café, beobachten Sie das Leben, kommen Sie mit Einheimischen ins Gespräch. Die schönsten Momente passieren oft ungeplant."

Ein persönliches Schlusswort

Mallorca hat mein Herz erobert - nicht nur, weil ich dort meine Elena kennengelernt habe, sondern weil jeder Ort seine eigene Geschichte erzählt. Von den duftenden Orangenhainen in Sóller über die künstlerischen Gassen von Deià bis zu den lebhaften Märkten von Sineu - jedes Dorf, jede Stadt hat ihren eigenen Charakter.

Was mich nach all den Jahren immer noch fasziniert: Die Mallorquiner haben es geschafft, ihre Traditionen zu bewahren und gleichzeitig offen für Neues zu sein. In Fornalutx backen sie noch wie vor 100 Jahren ihr Brot, aber das WLAN im Dorfcafé ist schneller als in München. Diese Balance macht den besonderen Charme der Insel aus.

Elena sagt immer: "Mallorca ist wie eine Zwiebel - je mehr Schichten du abschälst, desto mehr entdeckst du." Und sie hat recht. Nach über 20 Jahren entdecke ich immer noch neue Ecken, neue Geschichten, neue Gesichter. Das ist es, was Reisen für mich ausmacht - nicht nur Orte zu sehen, sondern sie zu erleben, zu fühlen, zu verstehen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen Lust machen, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Vergessen Sie die Klischees und tauchen Sie ein in das echte Mallorca. Sie werden überrascht sein, was Sie alles finden werden!

Hasta pronto auf Mallorca!
Ihr Thomas Bergmann